Bei mit fehlte in /usr/src/linux/include: ln -s asm-i386 asm :-) Anstatt installpkg geht auch... cd / tar zxvf ... cd /usr/src/linux make config make dep make clean make zImage ... Viel Erfolg Peter Sieg Liebe Linux-Freunde, dieser Text beschreibt, wie Sie einen eigenen Linux-Kernel selbst herstellen. Der Vorteil eines solchen Kernels ist, daß dieser kompakter als die universellen ist. Folge: Linux bootet schneller und es steht mehr Speicher (RAM) zur Verfügung. Um einen solchen Kernel herzustellen, muß ein Compiler-Lauf durchgeführt werden. Die Voraussetzung dafür ist der GNU-C-Compiler, einige Tools, der Source-Code von Linux und die Linux-Standard-Shell Bash. Diese Komponenten sind auf mehrere Pakete im Format *.tgz (Verkürzung von *.tar.gz, das ist GNU-Tar und GNU-Zip) verteilt. Alle benötigten Pakete befinden sich in diesem Unterverzeichnis. Nun gibt es zwei Möglichkeiten: a) Sie kopieren temporär den Inhalt dieses Verzeichnisses in ein Nicht-Linux-Unterverzeichnis Ihrer Festplatte oder b) mounten unter Xlinux dieses CD per >>mount -t iso9660 /dev/cdrom /cdrom -o ro<<. Für das Compilieren der Linux-Sourcen benötigen Sie keine Programmierkenntnisse. Trotzdem ist die Abarbeitung des Konfigurationsdialogs nicht ganz einfach. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird CHIP diesem Thema in absehbarer Zeit einen eigenen Artikel widmen. Am besten drucken Sie sich dieses Dokument als Arbeitsgrundlage aus. Die Schritte im Einzelnen: 1. Stellen Sie sicher, daß noch ausreichend Platz auf der Partition vorhanden ist, auf der sich Xlinux befindet. Außerdem benötigen Sie ausreichend freien Arbeitsspeicher. Unter Umständen müssen Sie deshalb nochmals das Script /sbin/swapconfig ausführen. 2. Booten Sie Xlinux und loggen sich als >>root<< ein. 3. Legen Sie zwei Unterverzeichnisse an: >>mkdir /var/adm/packages<< >>mkdir /var/adm/scripts<< 4. Wechseln Sie per >>cd .....<< ins das Verzeichnis, in dem sich die Pakete für den Compiler usw. befinden (s.o.). Arbeiten Sie nun folgende Befehle ab: >>installpkg binutils.tgz<< >>installpkg shlibs.tgz<< >>installpkg gcc270.tgz<< >>installpkg libc.tgz<< >>installpkg linux-20.tgz<< >>mv /linux /usr/src<< >>installpkg bash.tgz<< 5. Es ist empfehlenswert, die Bash für alle Benutzer zur "Normal-Shell" zu machen, da sie a) eine viel höhere Funktionalität als die bislang verwandte ash hat und b) zum Compilieren des Kernels zwingend nötig ist und c) praktische alle Linuxianer die Bash verwenden. Also: >>rm /bin/sh<< >>ln -s /bin/bash /bin/sh<< Sie können ausprobieren, ob das funktioniert hat. Wechseln Sie dazu per [Alt][F2] auf die nächste Konsole und loggen sich wieder als >>root<< ein. Wenn Sie auf dem Prompt gelangen, hat es funktioniert. Letzte Gewißheit erlangen Sie, indem Sie 2x kurz hintereinander auf [Tab] drücken; eine Dateiliste muß erscheinen. Eine der herausragenden Eigenschaften ist die Suchfunktion der Bash: Wenn Sie beginnen einen Datei- oder Verzeichnisnamen zu schreiben, löst [Tab] eine Vervollständigung der Eingabe aus. Gibt es mehrere Möglichkeiten, löst ein zweites [Tab] die Ausgabe aller passenden Namen aus. Die Datei /etc/profile ist für den Einsatz der Bash noch nicht ganz perfekt. Darum erhalten Sie noch eine Fehlermeldung nach jedem Einlog-Vorgang. Editieren Sie deshalb mit einem Texteditor (z.B. joe) in diesm File mindestens eine der Zeilen 35 bis 37. Löschen Sie das #-Zeichen am Anfang der Zeile(n). Danach ist die Fehlermeldung ver- schwunden. 6. Jetzt muß noch ein Link angelegt werden: >>ln -s /usr/bin/awk /usr/bin/gawk<< 7. >>cd /usr/src/linux<< >>make mrproper<< 8. >>make config<< Jetzt wird ein Dialog über die Hard- und Software-Konfiguration des Kernels abge- arbeitet. Wichtig ist, daß Sie die Unterstützung von UMSDOS (bei Dateisysteme) ein- binden. Haben Sie dabei eine Nachfrage falsch beantwortet, können Sie mit [Ctrl][C] das Make abbrechen und den Vorgang wiederholen. Die meisten Dialoge lassen es zu, ein [?] einzugeben, was eine kurze englische Erklärung nach sich zieht. 9. >>make dep<< >>make clean<< 10.Ein >>make zImage<< startet den eigentlichen Compile-Vorgang, der abhängig von Kernel-Konfiguration und CPU-Leistung zwischen 10 und 30 Minuten dauert. Wenn der Compiler im Verlauf des Vor- gangs mit einer Fehlermeldung abbricht, liegt entweder ein Hardware-Defekt Ihres PC vor (z.B. wird der RAM unter Linux intensiver als unter DOS und Windows angesprochen, was bislang versteckte RAM-Fehler aufdecken kann) oder Sie haben eine unsinnige Ker- nel-Konfiguration gewählt. Dann müssen Sie den Schritt >>make config<< wiederholen. 11.>>cd arch/i386/boot<< >>mv zImage /<< >>cd /<< >>mv vmlinuz vmlinuz.old<< >>mv zImage vmlinuz<< 12.Jetzt können Sie den neuen Kernel ausprobieren: >>reboot<< 13. Viel Glück ! Jan Kleinert CHIP-Redakteur